„Play it loud, don’t play it slow / blow your speakers with Rock and Roll!“ Kaum zu glauben, aber an harten Tagen reicht Leyla das aktuelle Radio-Programm nicht aus, um den Kopf frei zu kriegen. Dann muss es schon Manowar sein. Von den wahrsten aller wahren Macho-Metallern hat es zwar noch kein Song ins Vocapella-Repertoire geschafft, aber auch bei Nina Hagens „Du hast den Farbfilm vergessen“ kommt die Schützefrau von 1978 sichtlich auf ihre Kosten – und das, obwohl sie besonders aufgeregt ist, wenn zu viel Aufmerksamkeit auf ihr allein ruht. Am liebsten singt die Mezzosopranistin das dänische Volkslied „Jeg gig mig ud en Sommerdag“. Klingt ernst und kompliziert? Dafür kennt sie die Texte der meisten Peinlich-Hits, was vielleicht mit ihrem Talent für mehr oder weniger gelungene Wortwitze zu erklären ist. Ihre Vielseitigkeit dürfte auf jeden Fall die Folge ihrer „musikalischen Früherziehung“ im Kinderchor der Grundschule Berghausen sein und durch das Hören der Mix-Tapes (Kassetten und so – die Älteren werden sich erinnern) ihrer Mutter – Danke, Juliane Werding! Den richtigen „Ton“ trifft Leyla auch bei einer weiteren Leidenschaft: dem Kochen. Wenn sie nicht gerade singt, schraubt sie mit Jugendlichen an deren Zukunft. Manchmal träumt sie davon, Tierärztin zu sein. Vielleicht würde sie auf einer Musical-Bühne deshalb auch gerne mal in das Fell einer dieser Miezekatzen schlüpfen. Aber spätestens, wenn sie zu einem Buch greift, ist der Schmusetiger in ihr wieder verschwunden. Dann darf es gerne ein bisschen blutiger sein.